Entstehungsgeschichte der Plöner Gemeinschaft

1945
Alles begann mit drei Flüchtlingsfamilien, die in den Nachkriegswirren nach Plön kamen, sich in der Nikolaikirche kennenlernten und den Kontakt zur Gemeinschaft Kiel fanden.
Nicht lange und Plön wurde zu einem offiziellen Außen-Ort der Kieler Gemeinschaft. Das bedeutete, die kleine Plöner Gruppe war über die Gemeinschaft Kiel eingebunden in die Verbandsstrukturen des VG.
Der in Kiel tätige Prediger hielt in Plön regelmäßig Bibelstunden ab und das in den Privatwohnungen der Plöner. Zur Gemeinschaftsstunde, dem sonntäglichen Gottesdienst, trafen sich die Plöner mit den Kielern im Kieler Gemeinschaftshaus.
Was mit drei Familien begann, das wuchs stetig.
Es entstanden …
– … eine Jugendgruppe,
– … ein Gitarrenkreis,
– … mehrere Gebetstreffen
– … und viel Gemeinschaft untereinander.
Als Außen-Ort erhielten die Plöner viel Unterstützung durch die Kieler Gemeinschaft. Dadurch konnten missionarische Veranstaltungen durchgeführt werden. Und die Plöner Gruppe hatte stetigen Zulauf.
Mitte der 80-ger Jahre erlaubte die Plöner Kirche die Nutzung ihrer Gemeinderäume. Endlich hatte man den ersehnten zentralen Ort, um sich mit den unterschiedlichen Kreisen hier zu treffen.
So wurde es ebenfalls möglich am Sonntagnachmittag im Rahmen der Gemeinschaftsstunde einen Gottesdienst zu feiern. Auch für die Plöner Gemeinschaftsleute war es selbstverständlich am Sonntagmorgen dem Kirchgottesdienst beizuwohnen und sich am Nachmittag in der Gemeinschaftsstunde zu treffen, zu beten, zu singen und einem geistlichen Wort zu lauschen. Ebenso selbstverständlich war es, dass diese Gemeinschaftsstunden von Laien geleitet wurden.

1990
Die Plöner Gemeinschaftsgruppe war gewachsen und die Aufgaben vor Ort ebenso. Diese Tatsachen führte im September 1990 für die Plöner zu einer zukunftweisenden Entscheidung in der Gemeinschaft Kiel: Der in Kiel tätige Zweitprediger Prediger Volker Wiese wurde mit dem Aufgabenschwerpunkt Plön betraut.
Nun konnten neben Gottesdienst und Bibelstunde weitere missionarische Veranstaltungen, Jungschararbeit, Familienfreizeiten und Informationsabende gestaltet und ausgebaut werden.
Für die auch weiterhin tätigen Laien war es eine echte Unterstützung.

1993
Nach drei Jahren intensiver Arbeit übernahm im Frühjahr 1993 Prediger Andreas Lepenies den Aufgabenschwerpunkt Plön. Auch er war der Zweitprediger der Gemeinschaft Kiel. Bereits zu diesem Zeitpunkt stand die Frage im Raum, ob und wann Plön zu einer eigenständigen Gemeinschaft heranwachsen würde. Vieles sprach dafür.
Neues wurde ausprobiert. Der Büchertisch an Markttagen, Frauenfrühstück, Seniorentreffen, Freizeiten, Bibelstunden und noch viel mehr … Nicht alles gelang, aber etliches etablierte sich und wurde zum festen Bestandteil der Arbeit vor Ort.

1999
Anfang des Jahres 199 gründete die Plöner Gemeinschaft mit 80 Kindern die christliche Pfadfindergruppe die „Seeschwalben“. Mit konzentrierten Aktionen an den Plöner Schulen und in Zusammenarbeit mit der Plöner Kirche konnten viele Kinder und Jugendliche für dieses neue Angebot begeistert werden.

2002
Auf der Suche nach einem Gemeinschaftshaus, in dem die Plöner Arbeit verortet werden sollte, bot sich die passende Möglichkeit, das Haus in der Ulmenstraße 2 zu kaufen. Die Finanzierung war gesichert. Nun lag die Entscheidung beim Gemeinschaftsverband.
In einem ersten Schritt zur Selbstständigkeit stimmte die Verbandleitung im September 2002 dem Kauf des eigenen Gemeinschaftshauses mit einem einstimmigen „Ja“ zu. Das Haus Ulmenstraße 2 konnte somit erworben werden.

2003
Anfang 2003 folgte der zweite Schritt zur Selbstständigkeit:
Die Plöner Gemeinschaft wurde am 1. Juli 2003 zu einer eigenständigen Gemeinschaft im Verband, mit allen Rechten und Pflichten.
An dieser Stelle muss nochmals auf die Unterstützung, Hilfe und Begleitung der Gemeinschaft Kiel hingewiesen werden. Gerade in den ersten Jahren der Selbstständigkeit war dieser Rückhalt für die Plöner ein großer Grund zur Dankbarkeit.
Die folgenden anderthalb Jahre waren geprägt von einer intensive Bauphase, in der viele Gemeindeglieder an den Rand der körperlichen und finanziellen Belastbarkeit geführt wurden.

2004
Es wurde gemeinsam geplant, angepackt und schließlich vollendet. Am 6. Juni 2004 wurde das eigene Gemeinschaftshaus in einem feierlichen Gottesdienst mit ca. 150 Besuchern eingeweiht.
Das Untergeschoss mit dem geräumigen Keller waren für die Gemeindearbeiten vorbereitet und eingerichtet. Es fehlten an einigen Stellen noch dies und das. Aber mit Mut und Zuversicht wurde das Haus mit Leben erfüllt.
Im Obergeschoss war eine Predigerwohnung entstanden, in der der Prediger mit seiner Familie ein gemütliches Zuhause fand.

Es folgten Jahre, gefüllt mit vielen interessanten Veranstaltungen. Gottesdienste fanden regelmäßig statt, ebenso Bibelstunden, Gebetskreis und Hauskreise, Feiern und Feste gehörten ebenso dazu Seminare wie Stufen des Lebens, Religionsunterricht für Erwachsene und Brunch for Kids. Zehn Jahre lang öffnete monatlich das Café Koralle. Jährliche Kleiderflohmärkte, Männerabende und jedes Weihnachten ein Krippenspiel. Unvergessen auch das Public Viewing zu den Fußball-Meisterschaften. Alle zwei Jahre gab es eine Gemeindefreizeit für Jung und Alt.
Die Pfadfinderarbeit wuchs weiter und feierte 2019 ihr 20jähriges Bestehen. Wöchentlich besuchten über 100 Kinder und Jugendliche die Gruppenstunden.

2020
Nach 26 Jahren stand der erste Predigerwechsel für die Gemeinschaft Plön an.
Am 22. Juni wurde Prediger Andreas Lepenies wertschätzend aber auch ein wenig traurig verabschiedet.
Am 11. September in einem Festgottesdienst wurde der neuen Prediger Mathias Witt in sein Amt eingeführt.
Mit einem neuen Prediger bricht eine neue Zeit an. Arbeitsweise, Inhalte, Prioritäten und nicht zuletzt die persönlichen Begabungen gestalten nun das Gemeindeleben.